Know-How 25.07.2025

Zwischen Bilanz und Balance

GenAI verändert Marketingstrukturen, doch jede Abfrage hinterlässt Spuren – wie nxttool dabei bewusst Ressourcen lenkt.

GenAI verändert die Art und Weise, wie wir kommunizieren, Inhalte gestalten und Zielgruppen ansprechen, grundlegend. Damit steigen auch die Ansprüche: Neben der messbaren Wirkung rücken die CO₂-Emissionen in den Fokus. GenAI macht Arbeitsabläufe zwar effizienter und spart Zeit, gleichzeitig erfordert sie jedoch ein neues Bewusstsein im Umgang mit Ressourcen. Die Umweltbilanz von KI entwickelt sich dabei zu einem wichtigen Aspekt in der Bewertung – sowohl der Technologien als auch unseres eigenen Handelns.

Emissionen im Systemvergleich

Große GenAI-Modelle wie GPT-4 oder Mistral Large 2 setzen mit ihrer Leistungsfähigkeit neue Maßstäbe. Ihr Trainingsaufwand ist enorm: Das Training von GPT-3 hat laut Studien mehr als 500 Tonnen CO₂ verursacht. Zum Vergleich: Ein Flug von Frankfurt nach New York generiert rund 1 Tonne pro Person. Doch das eigentliche Volumen entsteht in der Nutzungsphase. Jede Text- oder Bildgenerierung stößt Emissionen aus, die sich bei häufiger Anwendung summieren.

Im Marketing steht GenAI häufig im Wettbewerb mit "klassischen" Aktionen. Eine Google-Suche erzeugt weniger CO₂-Emissionen als eine Abfrage mit ChatGPT. Häufig muss man aber auch lange "Googeln", um zum gleichen Ergebnis zu kommen.

Video-Streaming verbraucht deutlich mehr Energie als ein einzelner Text-Output, bleibt aber bei Massennutzung insgesamt unterhalb der Werte großer KI-Modelle. Entscheidend ist: Je häufiger wir GenAI-Modelle in den Workflow integrieren, desto größer der Beitrag zum ökologischen Fußabdruck.

"Die Generierung einer Textseite produziert genauso viel CO₂ wie zehn Sekunden Videostreaming."

Produktivität trifft Herausforderung

GenAI bringt Skalierbarkeit und neue Produktivität ins Marketing. Komplexe Aufgaben wie Texterstellung, Bildgenerierung oder Analyse lassen sich in Minuten erledigen und mehrfach adaptieren.

Wir erleben Zeitmangel, komplexe Schnittstellen, fragmentierte Prozesse. Typische Kampagnen, die früher Tage brauchten, sind heute in einer Stunde konzipiert – erzeugen jedoch pro Durchlauf zwischen 0,2 und 2 kg CO₂ (je nach Modellgröße und Rechenzentrum). Diese Größenordnung entspricht mehreren Hundert Suchanfragen oder einer kurzen Videokonferenz. Für Marketing-Entscheider bleibt die Frage: Wo liegt der Zielkonflikt zwischen Produktivität, Markenführung und Klimabilanz?

Emissionen gezielt senken

Die Produktivität von GenAI muss nicht auf Kosten der Umwelt gehen. Kleinere, spezialisierte Modelle senken den Energiebedarf erheblich. Für spezifische Aufgaben reicht oft ein schlankes Modell aus, das nur Bruchteile der Emissionen eines Universalmodells erzeugt. Grüne Rechenzentren, die mit erneuerbaren Energien arbeiten, reduzieren die CO₂-Emissionen direkt. Wir können mit bewusster Abfragegestaltung, gezielten Prompts und Kontextoptimierung (Context Engineering) Abfragen effizienter und umweltfreundlicher ausführen.

Anbieter wie Mistral.ai veröffentlichen Lebenszyklusanalysen und Umweltberichte, die Vergleichbarkeit schaffen. Damit etablieren sich Standards, die Orientierung und Transparenz im Markt ermöglichen.

© Mistral AI

Checkliste: Ressourcenoptimierung

Hier einige Tipps zur Optimierung der Ressourcennutzung für die tägliche Arbeit mit ChatGPT:

  • Bedarf prüfen: GenAI nur einsetzen, wo es echten Mehrwert bietet. Aufgaben automatisieren, aber nicht „um des Tools willen“ nutzen.
  • Effiziente Modelle wählen: Bei Standardaufgaben Modell mit geringem Ressourcenbedarf nutzen, wie z.B. die "Mini"-Modell von ChatGPT. Nur für komplexe Anforderungen "Deep Research" oder große Modelle, wie "o3".
  • Prompt-Optimierung: Klare, kurze Prompts nutzen, um Rechenaufwand gering zu halten. Gut funktionierende Prompts dokumentieren und wiederverwenden.
  • Sensibilisierung & Schulung: Team für ressourcenschonende Nutzung sensibilisieren. Best Practices dokumentieren und teilen.
  • Alternativen prüfen: klassische Automatisierung (z. B. Regeln, Workflows) statt KI, wenn sinnvoll. Menschliche Kreativität gezielt einsetzen.

nxttool in der Praxis

Content effizient und klug gestalten – das ist der Anspruch von nxttool im Alltag. Unser Ziel: Mit wenigen, präzisen Schritten und durchdachten Prompts entsteht Content, der Markenfokus und Zielgruppenansprache sichert. Jede GenAI-Abfrage wird strukturiert platziert, um die Zahl der Rechenaufgaben und damit die Emissionen zu reduzieren. Kontexte werden so gewählt, dass sie relevante Informationen bündeln und Mehrfachabfragen vermeiden.

nxttool nutzt je nach Anforderung unterschiedliche Modelle. Zur Strukturierung und Aufbereitung von Bildprompts wird ein schnelleres, kleineres Modell mit geringerem Ressourcenverbrauch verwendet. Erst für die finale Textgenerierung kommt dann zum Beispiel OpenAIs GPT-4.1 zum Einsatz.

Für euch bringt das System Übersicht, Zeitersparnis und konsistente Ergebnisse in die Content-Erstellung. Transparente Workflows und gezielte Nutzung von GenAI machen es leichter, den Umweltfußabdruck im Griff zu behalten. nxttool zeigt, wie strukturierte Content-Produktion und Zukunftsfähigkeit im KI-Marketing Hand in Hand gehen.

GenAI verändert das Marketing, aber der Weg zur guten KI Umweltbilanz braucht Weitblick und Transparenz. Produktivität, Markenwirkung und Umweltaspekte müssen systematisch abgestimmt sein. Wir setzen auf strukturierte Tools, begrüßen offene Umweltkennzahlen und durchdachte Nutzung. Jede Entscheidung für oder gegen eine KI-Abfrage ist ein Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit. Wer Best Practices lebt, macht Marketing produktiv, klimaschonend und nachvollziehbar. Das bleibt unser Anspruch – für uns und für alle, die Verantwortung übernehmen wollen.

Quellen

Häufige Fragen zur Umweltbilanz von GenAI


Wie hoch ist der Energieverbrauch bei GenAI?

Der Energieverbrauch von GenAI entsteht vor allem beim Training großer Modelle, das mehrere Wochen und tausende GPUs erfordert. Modelle wie GPT-3 verursachen mehrere hundert Tonnen CO₂ und einen Strombedarf vergleichbar mit dem Verbrauch ganzer Haushalte. Während die Trainingsemissionen hoch sind, entstehen im laufenden Einsatz je Anfrage ebenfalls messbare CO₂-Werte.


Welche Emissionen verursacht GenAI im Marketing?

Jede Text- oder Bildgenerierung mit GenAI führt zu CO₂-Emissionen, meist zwischen 1 und 5 Gramm pro Anfrage. Diese Werte liegen deutlich über klassischen Webaktionen wie einer Google-Suche. Im Marketing entsteht durch die hohe Frequenz von GenAI-Nutzung ein relevanter Gesamt-Fußabdruck.


Was unterscheidet GenAI von klassischen Tools?

GenAI-Modelle sind deutlich rechenintensiver als typische digitale Tools, da sie komplexe Technologie und große Datenmengen nutzen. Der Energiebedarf pro Anfrage ist um ein Vielfaches höher als bei Suchmaschinen oder Streaming. Die Umweltbilanz von GenAI hängt daher stark von Einsatzart und Modellgröße ab.


Welche Faktoren beeinflussen die CO₂-Bilanz von GenAI?

Die CO₂-Bilanz wird vor allem durch die Modellgröße, die Anzahl der Anfragen und die genutzte Infrastruktur bestimmt. Nachhaltige Rechenzentren und optimierte Modelle senken die Emissionen spürbar. Eine bewusste Auswahl von Tools und Abfragen reduziert den ökologischen Fußabdruck im Marketing.


Wie kann GenAI nachhaltiger eingesetzt werden?

Gezielte Maßnahmen wie der Einsatz kleinerer, aufgabenorientierter Modelle, die Nutzung von Netzwerken mit erneuerbaren Energien und die Optimierung von Prompts verbessern die Zukunftsfähigkeit von GenAI. Tools wie nxttool setzen auf effiziente Workflows und minimieren überflüssige Rechenanfragen. Transparente Umweltberichte und Standardisierung unterstützen die Reduktion von Emissionen.


Welche Rolle spielt nxttool für nachhaltige Content-Erstellung?

nxttool fokussiert auf effiziente Content-Produktion mit möglichst wenigen GenAI-Anfragen pro Aufgabe. Das Tool nutzt markentypische Kontexte und gezielte Prompts, um konsistenten und zielgerichteten Content zu erstellen. So werden Zeitersparnis, Markenfokus und ein reduzierter Umweltfußabdruck im Marketing-Alltag kombiniert.


Warum ist die Standardisierung von Umweltmetriken wichtig?

Einheitliche Umweltmetriken ermöglichen den objektiven Vergleich von GenAI-Modellen und machen den ökologischen Fußabdruck transparent. Initiativen wie die Lebenszyklusanalyse von Mistral.ai liefern klare Werte für CO₂ und Wasserverbrauch. Damit können Marketing-Teams fundiert entscheiden und nachhaltige Strategien entwickeln.


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